Blickpunkt Field Engineering: Alex Chu, Engineering Manager, Swagelok Bristol
Blickpunkt Field Engineering: Alex Chu, Engineering Manager, Swagelok Bristol
In einer neuen Reihe stellen wir im Swagelok Blog die Services der Field Engineers vor. Hier erfahren Sie mehr über unser globales Spezialistenteam, das selbst die größten Herausforderungen unserer Kunden vor Ort löst. Für diesen Beitrag haben wir uns mit Engineering Manager Alex Chu von Swagelok Bristol zusammengesetzt. Im Interview verrät er mehr darüber, wie er und sein Team mit ihrer Fluidsystemexpertise eine Vielzahl von Herausforderungen meistern, wie beispielsweise kürzlich im Kampf gegen das Coronavirus.
Swagelok Blog (SB): Schön, dass Sie sich heute Zeit für uns genommen haben, Alex! Können Sie uns ein wenig über sich und Ihre Arbeit bei Swagelok erzählen?
Alex: Aber gerne doch. Ich arbeite seit Anfang 2013 bei Swagelok Bristol. Als SEA Field Engineer war ich mit der Beratung und Evaluierung betraut, hauptsächlich für Dampfanlagen. Aufgrund der großen Überschneidungen zwischen meinen Aufgaben und den Field Engineering Services, die wir unseren Kunden weltweit anbieten, wurde ich 2015 in das regionale Field Engineering Team aufgenommen, wo ich als Regional Field Engineer, als Bindeglied zwischen Swagelok USA und der Vertriebsniederlassung tätig bin.
Zu meinen Aufgaben gehört es, unseren Kunden Lösungen für Anwendungen sowie Fluidsystemkomponenten bereitzustellen. Mein Verantwortungsbereich reicht von der technischen Beratung für einzelne Komponenten bis hin zur Unterstützung bei der Umsetzung kundenspezifischer Installationen. Ich arbeite eng mit unseren Kunden zusammen, um ihre Vorstellungen zu realisieren und funktionsfähige Anlagen zu entwickeln. Mit Evaluierungsservices trägt unser Team außerdem vor Ort dazu bei, die Kundenanlagen zu verbessern. Dabei ermitteln wir Optimierungspotenziale in den Bereichen Effizienz, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit.
SB: Was waren Ihre ersten Schritte in der Branche? Was fasziniert Sie besonders?
Alex: Ich interessiere mich seit meiner Kindheit für Technik und Maschinenbau. Ich habe alte, ausrangierte Geräte repariert, Schaltkreise gebaut und programmiert und Geräte aus Neugier auseinandergenommen und wieder zusammengebaut. Ich finde es besonders faszinierend herauszufinden, ob man etwas noch besser und effizienter machen kann.
An meinem Job gefällt mir besonders gut, dass ich diese Neugier und Einstellung bei meiner Arbeit an den Kundenanlagen einsetzen kann. Jeder Tag ist anders. Ich arbeite mit verschiedenen Kunden, sehe unterschiedliche Fluidsysteme und habe direkt Einfluss auf deren Arbeit und Abläufe.
Erfahren Sie von Alex Chu, wie Field Engineers kundenspezifische Herausforderungen lösen
SB: Kürzlich stand das Team in Bristol vor einer wahrlich einzigartigen Herausforderung. Können Sie uns etwas darüber erzählen?
Alex: Allerdings! Im Rahmen der U.K. Ventilator Challenge hat Swagelok Bristol seine Expertise in einem Konsortium aus Industrie-, Technologie- und Maschinenbauunternehmen eingebracht, um gemeinsam medizinische Beatmungsgeräte für den Kampf gegen das Coronavirus zu produzieren. Das Ziel bestand darin, die Fertigung von Beatmungsgeräten zu beschleunigen und eventuelle Engpässe zu vermeiden, falls Krankenhäuser bei der Behandlung von COVID-19-Patienten an ihre Grenzen gerieten.
SB: Das ist in der Tat eine wichtige Aufgabe. Wie kam die Idee zustande?
Alex: Unser Business Development Manager Tony Copley warf als Erster die Frage auf, wie wir helfen könnten. Die Idee war, unsere Expertise in der Auslegung und Konstruktion verschiedener Fluidsysteme, insbesondere von Sauerstoffanlagen, zu nutzen und auf die Fertigung von Beatmungsgeräten zu übertragen. Da wir bereits Komponenten für ähnliche medizinische Anwendungen anbieten, waren wir uns sicher, dass wir einen wichtigen Beitrag leisten können.
SB: Wie ging es dann weiter?
Alex: Wir haben unmittelbar die Zusammenarbeit mit einem lokalen Kunden, SageTech Medical, aufgenommen und Ad-hoc-Entwürfe für Beatmungsgeräte entwickelt. Anfang April haben wir unseren Entwurf dem Cabinet Office sowie den Referenten des Royal Cornwall Hospital Trust und des Royal Devon and Exeter Hospital vorgestellt. Basierend auf dem Feedback und den Verbesserungsvorschlägen haben wir den Entwurf für ein Langzeitbeatmungsgerät anschließend finalisiert. Zusätzlich zu den 50 Beatmungsgeräten für die U.K. Ventilator Challenge haben wir weitere 85 Bestellungen über Beatmungsgeräte direkt von Krankenhäusern erhalten. Davon konnten 25 im Mai ausgeliefert werden. Außerdem haben wir Kontakt mit anderen lokalen Krankenhäuser aufgenommen, um ihnen die benötigten Beatmungsgeräte zur Verfügung zu stellen.
Alles in allem war das eine herausragende Teamleistung – denn die Zeit drängte und wir mussten die strengen Qualitäts- und Abnahmeprozesse für medizinische Ausrüstung einhalten. Dieser Erfolg ist den Mitarbeiter bei Swagelok Bristol und in der Produktionsanlage auf der Isle of Man zu verdanken, die auch an den Wochenenden viel Arbeit in dieses Projekt investiert haben. Das Management hat uns ebenfalls großartig unterstützt und spezielle Druckregler und Überstromventile bereitgestellt, die wir unbedingt für die Beatmungsgeräte benötigten.
SB: Das ist ein beeindruckender Erfolg. Wie ist es dem Team gelungen, die Erfahrungen mit Fluidsystemen auf diesen speziellen Anwendungsbereich zu übertragen?
Alex: Tatsächlich waren die Unterschiede zu unserer regulären täglichen Arbeit für unsere Kunden gar nicht mal so groß. Ein Kunde kommt mit einem Problem auf uns zu und wir versuchen, die bestehenden Anforderungen bestmöglich zu erfassen und zu verstehen. Auf dieser Grundlage entwickeln wir dann Lösungen und Systeme , die diesen Anforderungen gerecht werden. Für uns war dies der einzig richtige Weg – in einer Zeit, in der die ganze Welt mit der Pandemie zu kämpfen hatte.
Genau solche Erfolge machen diesen Job so lohnenswert. Für mich persönlich ist es ungemein erfüllend, Herausforderungen zu meistern und das Ergebnis meiner Arbeit in Aktion zu sehen.
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