Drei Gründe, warum sich ein Audit Ihres Offshore-Fluidsystems lohnt
Drei Gründe für ein Audit Ihres Offshore-Fluidsystems
Mark Garvey, Field Engineer, Swagelok Scotland
„Ist das wirklich der Zustand meiner Plattform?“
Ein Satz, den Sie als Betreiber einer Offshore-Kohlenwasserstoffplattform eigentlich lieber nicht sagen möchten.
Bei meiner Arbeit als Field Engineer bei Swagelok Scotland habe ich diesen Satz jedoch bereits von vielen Betreibern von Offshore-Kohlenwasserstoffplattformen gehört – nämlich nach der Vorlage des Auditberichts zu ihren Rohrsystemen mit kleinen Nennweiten.. Typische Mängel sind undichte Ventile, schlecht ausgeführte Fluidsystemverbindungen oder eine Kombination von Bauteilen, die nicht den Spezifikationen entspricht. Das treibt die Kosten in die Höhe und gefährdet zudem die Sicherheit der Mitarbeiter – ohne dass Betreiber etwas davon mitbekommen.
Sie möchten sich ein genaueres Bild vom Zustand Ihrer Plattform machen? Wir haben Ihnen hier drei Gründe zusammengefasst, warum sich ein externes Audit Ihrer Offshore-Kohlenwasserstoffplattformen für Sie lohnt:
Isolation fördert Nachlässigkeit.
Ein unabhängiger externer Prüfer blickt von außen auf die Anlage – eine Perspektive, die gerade auf Offshore-Plattformen benötigt wird.
Offshore-Plattformen bergen viele Risiken und verlangen höchste Konzentration und Präzision. Und doch besteht immer die Gefahr, dass sich eine gewisse Nachlässigkeit einschleicht. Da die Teams isoliert arbeiten, fällt es nicht gleich auf, wenn sich unsichere Praktiken etablieren. Überraschenderweise tritt dieses Phänomen insbesondere bei sehr erfahrenen Teams auf. Ingenieure, die immer ein Verfahren angewandt haben, z. B. zur Installation von Rohrverschraubungen, sind sich möglicherweise nicht bewusst, dass es mittlerweile sicherere und effektivere Methoden gibt. Hinzu kommt, dass auf Offshore-Plattformen kaum die Möglichkeit besteht, Mitarbeiter in besseren Verfahren zu unterweisen.
Anderswo führt eine zunehmende Nachlässigkeit bei den Offshore-Teams dazu, dass Probleme heruntergespielt werden. Folgender Satz ist auch eher ein schlechtes Zeichen:
„Ach, das? Es riecht hier immer etwas nach Gas.“
Diesen Satz hat einmal ein Ingenieur auf einer Offshore-Plattform zu mir gesagt. Gasgeruch ist ein ernstzunehmendes Warnsignal und deutet fast immer auf eine – möglicherweise schwerwiegende – Leckage hin. Ein externer Prüfer kann solche Probleme aufdecken und zudem das Bewusstsein des Offshore-Teams für Risiken wieder schärfen.
Leckagen bleiben oft unbemerkt,
sind jedoch in allen Industrieumgebungen ein bekanntes Problem. Harmlose Leckagen von beispielsweise Druckluft oder anderen ungefährlichen Gasen sind relativ gesehen zwar nur ärgerlich, kosten in der Regel aber dennoch Geld.
Wenn schon Gasgeruch vernachlässigt wird, bleiben andere Leckagen möglicherweise vollständig unbemerkt. Bei Systemen, die Sauergas oder andere gefährliche Gase führen, wie es auf Offshore-Plattformen die Regel ist, sind die Folgen von unerkannten Leckagen schwerwiegender. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Rohrsysteme mit kleinen Nennweiten auf Offshore-Plattformen zu den Bereichen zählen, in denen das größte Risiko für Leckagen und mögliche Sicherheitsvorfälle besteht. Ursachen sind dabei insbesondere nicht genügend angezogene Rohrverschraubungen, falsche oder nicht kompatible Komponenten oder eine unsachgemäße Installation. Das rückt das Thema Schulung und Weiterbildung in der Offshore-Kohlenwasserstoffindustrie in den Fokus – aktuelle und kontinuierliche Schulungen sind hier unerlässlich.
Dennoch hat Swagelok im Zuge seiner zahlreichen Evaluierungen von Offshore-Plattformen in rauen Umgebungen (z. B. in der Nordsee und im Golf von Mexiko) immer wieder auch kleine, unerkannte Leckagen festgestellt. Je nach Prozessmedium führen unerkannte Leckagen zu Ineffizienzen, Ausfallzeiten und potenziellen Sicherheitsrisiken.
Mit regelmäßigen externen Überprüfungen lassen sich unbemerkte Leckagen erkennen. Ein auf Leckagen (und andere Leistungseinbußen) spezialisierter externer Partner verwendet in der Regel modernste Ausrüstung, die intern eventuell nicht verfügbar ist. Zudem ist ein solcher Partner besser aufgestellt als Offshore-Teams, um die Systemleistung zu analysieren und zu verbessern. Die Teams haben bereits Mühe, alle übrigen Aufgaben unter einen Hut zu bringen, für die sie zuständig sind.
Spezifikationen wurden missachtet.
Die Rohrleitungen mit kleinen Nennweiten und die Rohrverbindungen aller kritischen Fluid- und Probenahmesysteme sollten von einem Hersteller stammen. Grund hierfür ist, dass diese Produkte speziell füreinander gefertigt wurden und somit eine höhere Leistung sicherstellen.
Doch Systeme werden mit der Zeit weiterentwickelt. Die ursprüngliche Spezifikation eines Systems schreibt vielleicht den Einsatz von Rohrverbindungen einer bestimmten Marke vor, später wird jedoch möglicherweise eine neue Turbine oder eine neue Einspritzvorrichtung von jeweils anderen Herstellern eingebaut.
Diese Kombination von Komponenten unterschiedlicher Hersteller führt nicht nur zu Leistungseinbußen, sondern verkompliziert außerdem das Bestandsmanagement und die Bestellprozesse unnötig. Daher sind regelmäßige Überprüfungen lohnenswert, um hier Konsistenz zu schaffen. Unter Umständen müssen auch Spezifikationen angepasst werden. Speziell aufeinander abgestimmte Produkte erhöhen nicht nur die Systemleistung, sondern optimieren außerdem den Betrieb.
Nachdem ein externer Prüfer alle Probleme auf einer Offshore-Plattform ermittelt hat, benötigen die Betreiber einen Plan zur Umsetzung aller Korrekturmaßnahmen. Das Ergebnis eines guten und sorgfältigen Audits – ob von Offshore-Plattformen oder Fluidsystemen in anderen Umgebungen – sollte eine Liste mit realistischen Empfehlungen sein, auf deren Grundlage Betreiber umgehend Verbesserungsmaßnahmen umsetzen können.
Die Evaluierungs- und Beratungsservices von Swagelok bieten für Offshore-Kunden genau diese Vorteile. Wir setzen die Korrekturmaßnahmen nicht selbst um, daher enthalten unsere Berichte eine genaue Beschreibung des Ist-Zustands der von uns analysierten Systeme und wir ermitteln für Sie die effektivsten Verbesserungen, die einen sicheren, effizienten und profitablen Betrieb Ihrer Anlagen gewährleisten.
Sie möchten mehr über Audits auf Offshore-Plattformen und deren Nutzen für Ihre Systeme erfahren? Jetzt Kontakt aufnehmen!
In Verbindung stehende Artikel
Holen Sie mit Klemmringverschraubungen mehr aus Ihren Öl- und Gasanlagen heraus
Leistungsstarke Klemmringverschraubungen können in Offshore Öl- und Gasanlagen mit mittlerem Druck den entscheidenden Unterschied ausmachen.
Schulungen zur Minimierung von Risiken auf Öl- und Gasplattformen
Umfassende Schulungen zu kritischen Fluidsystemen sind insbesondere im Öl- und Gassektor von entscheidender Bedeutung. Erfahren Sie mehr darüber, wie Sie mit den richtigen Schulungs- und Weiterbildungsprogrammen Unfälle gezielt vermeiden.
Checkliste zur Sicherheit in industriellen Fluidsystemen
Mit diesen Best Practices steigern Sie die Sicherheit Ihrer industriellen Fluidsysteme.