Warum eine Kombination von Rohrverschraubungen unterschiedlicher Hersteller keine gute Idee ist
Warum es keine gute Idee ist, Rohrverschraubungen verschiedener Hersteller zu kombinieren
Industrielle Fluid- und Analysesysteme setzen sich aus einer Vielzahl hochwertiger Komponenten zusammen, die für effiziente Betriebsabläufe reibungslos ineinander greifen müssen. Jede Leistungsschwankung kann dazu führen, dass Betreiber mit Leckagen, möglichen Sicherheitseinbußen oder Ausfallzeiten zu kämpfen haben.
Um derartige Probleme zu vermeiden, können Sie schon bei der Installation Ihrer Rohrverschraubungen darauf achten, dass alle Komponenten von ein und demselben Hersteller stammen. Aussagen, dass die einzelnen Komponenten verschiedener Hersteller beliebig miteinander kombiniert und ausgetauscht werden können, sollte man nicht blind vertrauen. Denn dies kann mitunter riskant sein und die Sicherheit von Mitarbeitern gefährden. Und schließlich möchte niemand einen zuverlässigen Betriebsablauf durch unnötige Risiken aufs Spiel setzen.
Kombinieren Sie oder Ihre Monteure regelmäßig Rohrverschraubungen verschiedener Hersteller oder tauschen diese aus? Sehen wir uns die Gründe an, warum die Kombination bzw. der Austausch von Rohrverschraubungen verschiedener Hersteller, die Leistung Ihres Fluidsystems beeinträchtigen kann:
Was ist mit dem Austausch bzw. der Kombination von Rohrverschraubungen verschiedener Hersteller gemeint?
Zunächst gilt es, sich den Unterschied zwischen einer Kombination und einem Austausch bewusst zu machen:
Mit Kombination ist gemeint, dass Verschraubungskomponenten, einschließlich Muttern, Klemmringe und Verschraubungskörper, von zwei oder mehreren Herstellern miteinander zu einer vollständigen Verschraubung kombiniert werden.
Bei einem Austausch wird die installierte Verschraubung eines Herstellers demontiert und die Rohrleitung, Mutter und Klemmringe werden anschließend auf den Verschraubungskörper eines anderen Herstellers montiert.
Warum die Kombination bzw. der Austausch von Rohrverschraubungen unterschiedlicher Hersteller zu Problemen führen kann.
Einer der Hauptgründe, warum diese beiden Fälle vermieden werden sollten, ist, dass es keinen branchenweiten einheitlichen Auslegungsstandard für Rohrverschraubungen gibt. Das hat zur Folge, dass jeder Hersteller eigene Design- Fertigungsstandards und Verfahren anwendet, und die Rohrverschraubungskomponenten daher grundlegende bis signifikante Unterschiede aufweisen können.
Eine Verschraubung mit Komponenten eines anderen Herstellers ist im Grunde eine neue, nicht getestete Auslegung.
Einige Hersteller geben zwar an, dass ihre Produkte mit denen anderer Marken austauschbar seien, und möchten Betreibern damit in der Regel glaubhaft machen, dass sie auf diese Weise Kosten einsparen können.
Allerdings ist kein Hersteller in der Lage, die Auslegungen eines Wettbewerbers zuverlässig und einheitlich nachzubilden. Möglicherweise folgende Systemausfälle führen dann letztendlich dazu, dass diese Einsparungen nur von kurzer Dauer sind. Verschraubungskomponenten unterschiedlicher Hersteller sind nicht so ausgelegt, dass sie per se miteinander kompatibel sind. Denn eine Verschraubung mit Komponenten eines anderen Herstellers ist im Grunde eine neue, nicht getestete Auslegung. Mögliche Folgen einer Kombination bzw. dem Austausch von Rohrverschraubungen verschiedener Hersteller:
- Inkonsistente Dichtflächen aufgrund von Unterschieden in Auslegung, Konstruktion und Drehmomentwerten
- Inkompatibilität von Dichtflächen aufgrund von Unterschieden in Geometrie, Toleranzen und metallurgischen Eigenschaften
- Funktionseinbußen
- Schäden durch Materialermüdung
- Unwirksame Dichtflächen aufgrund von unterschiedlicher Vormontage und Materialhärte, sowie durch Toleranzschwankungen
Aus all diesen Gründen kann es in Systemen mit Verschraubungskomponenten von unterschiedlichen Herstellern zu unvorhersehbaren Leistungseinschränkungen, erhöhten Kosten und potenziellen Sicherheitsrisiken kommen. Darüber hinaus kann es sein, dass man dadurch seinen Garantieanspruch aufs Spiel setzt. Unter Umständen erlischt durch eine Kombination bzw. einen Austausch die eingeschränkte Nutzungsdauergarantie von Swagelok, wodurch im Schadensfall weitere Kosten entstehen können.
Eine Kombination bzw. der Austausch von Rohrverschraubungen unterschiedlicher Hersteller sollte stets vermieden werden.
Dieser Ansatz wird auch von zahlreichen Normungsorganisationen für Fluidsysteme als gängige Best Practice anerkannt und unterstützt. Beispielsweise bezeichnet die International Association of Oil & Gas Producers (IOGP) in ihrer Initiative „Joint Industry Programme 33“ (JIP-33 ) die Kombination und den Austausch von Rohrverschraubungen unterschiedlicher Hersteller als eine „schlechte technische Praxis“. Die JIP-33-Initiative zielt darauf ab, Spezifikations-, Beschaffungs- und Lieferprozesse von Ausrüstungsteilen für die Öl- und Gasindustrie umfassend zu verbessern.
Beziehen Sie alle Ihre Komponenten über einen einzigen zuverlässigen Lieferanten und vermeiden Sie die (unabsichtliche) Kombination und den Austausch unterschiedlicher Rohrkomponenten. Mit einer einzigen Herstellermarke kann es nicht passieren, dass Techniker versehentlich Komponenten von zwei verschiedenen Herstellern miteinander kombinieren.
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